Gestaltzentrum Tübingen
Institut für Gestalttherapie Tübingen Fortbildung · Weiterbildung · Ausbildung · Beratung · Psychotherapie · Supervision

Gestalttherapie – Lebensfreude und Persönlichkeitsentwicklung

Eine Einführung in die Gestalttherapie

„Wenn Menschen ihre Bedürfnisse nur eingeschränkt oder gar nicht befriedigen können werden sie unzufrieden, stagnieren in ihrer persönlichen Entwicklung und entwickeln Symptome. Die Gestalttherapie hat ein differenziertes Verständnis davon, wie Menschen aus dieser persönlichen Stagnation wieder herauskommen können und welche Unterstützung sie brauchen, um wieder in einen lebendigen Entwicklungsprozess zu kommen ... ... Sie lernen achtsam mit ihren eigenen Bedürfnissen umzugehen, sie ernst zu nehmen, sich ihnen entsprechend zu verhalten und so die not-wendige Verantwortung für den eigenen Lebensprozess und sein Gelingen zu übernehmen. Die Früchte sind: Innere Freiheit und innerer Frieden."

(Werner Bock)

„Dieses leibliche Spüren ist ungeheuer wichtig ... ... Denn der Leib ermöglicht dem Menschen ... nicht nur mit der Welt in Kontakt zu treten, sondern sich zuallererst überhaupt selbst zu spüren.“

(Frank-M. Staemmler)

„Gestalttherapie ist ein Humanistisches Psychotherapie-Verfahren, das dem humanistischen Menschenbild verpflichtet ist, das einen phänomenologischen Zugangsweg nutzt, ein gestaltpsychologisch orientiertes Systemdenken besitzt, das das psychodynamische Neurosenverständnis mit umschließt und das ferner von Anfang an über erfahrungs- und übungszentrierte sowie experimentierfreudige Vorgehensweisen verfügt.
Die Gestalttherapie steht im Fadenkreuz ihrer beiden Haupt-Dimensionen

  1. Existentielle Beziehung (nach Buber) und
  2. Achtsamkeit im Hier-und-Jetzt, entsprechend der Kurzdefinition von F. Perls: I and Thou - Here and Now."
(Lotte Hartmann-Kottek)

Das Gestalt-Zentrum Tübingen bietet in Zusammenarbeit mit fortbildung1.de Stuttgart ein Einführungs-Seminar in die Gestalttherapie an, das insbesondere für Ausbildungs-Interessierte gedacht ist.

Die von Fritz Perls begründete Gestalttherapie ist sowohl eine eigenständige, tiefenpsychologisch und humanistisch fundierte Psychotherapiemethode als auch ein Instrument, in beratenden und pädagogischen Arbeitsfeldern Veränderungs- und Wachstumsprozesse zu initiieren.

Die Gestalttherapie ist vor allem eine dialogische Methode. Danach sind GestalttherapeutInnen „... partnerschaftliche BegleiterInnen ihrer KlientInnen, die diesen als persönlich erkennbare, emotional resonanzfähige, engagierte und unabhängige Menschen ... gegenübertreten und sich nicht hinter der Rolle der besserwissenden ExpertInnen und mächtigen PsychotechnikerInnen verschanzen." (Frank-M. Staemmler).

In ihrer heutigen Form verfügt die Gestalttherapie auf der Basis eines ganzheitlichen Menschenbildes über ein tiefgreifendes und differenziertes Verständnis des (therapeutischen) Prozesses menschlicher Veränderung und der für ihn förderlichen Bedingungen. Gleichzeitig kann sie diesen Veränderungsprozess in einer erlebensnahen Sprache klar und einfach beschreiben.
Ihr Verständnis ist unabhängig vom jeweiligen Inhalt der aktuellen Problematik des Klienten, also unabhängig davon, ob jemand sich gerade von seinen Depressionen befreit, seine Kontaktschwierigkeiten löst oder seine psychosomatischen Störungen bewältigt. Es bezieht sich grundsätzlich darauf, wie Veränderung vor sich geht und lässt das Wesentliche daran deutlich werden. Die Gestalttherapie ist auf alle Situationen anwendbar, mit denen Berater, Coaches und Psychotherapeuten konfrontiert werden.

In Einzel-, Paar- und Gruppenübungen sowie in kleineren Einzelarbeiten und theoretischen Erläuterungen lernen die Teilnehmer grundlegende praktische Arbeitsweisen und theoretische Konzepte der Gestalttherapie kennen. Dabei kommen folgende Themenbereiche zur Geltung:


1. Grundlagen und Basiskonzepte
- Leben als Prozess
- Bewusstheit und Kontakt
  (incl. der Bestimmungselemente "Hier und Jetzt", "Ich-Du-Beziehung")
- Verantwortung

2. Pathogenese und Behandlung psychischer Störungen
- Symptom- und Störungsverständnis
- Die therapeutische Beziehung
- Der therapeutische Prozess als Bedürfnis- und Kontaktprozess

3. Therapeutische Techniken und Fertigkeiten
- Die persönliche und professionelle Kompetenz des Therapeuten
- Grundlegende Haltungen des Therapeuten
- Klassische und neuere Interventionsstrategien


Das wichtigste „Werkzeug" in der Gestalttherapie ist die Person des Therapeuten selbst. Von daher wird die Bereitschaft der Teilnehmer, sich persönlich zu öffnen und zu engagieren, vorausgesetzt und bildet die Grundlage für eine fundierte und umfassende Beschäftigung mit der Thematik.


Zwei sehr lesenswerte kleinere Texte zur Einführung in die Gestalttherapie können Sie sich hier kostenfrei als PDF herunterladen:
Staemmler, Frank-M. (2016). Gestalttherapie – Für ein erotisches Verhältnis des Menschen zur Welt. <PDF>
Bock, Werner (2015). Gestalttherapie – eine moderne Form der Psychotherapie. Vorlesung am Psychologischen Institut der Universität Würzburg. <PDF>


Empfohlene Literatur:
Hartmann-Kottek, Lotte (2012). Gestalttherapie. Berlin, Springer
Perls, Frederick S. (2002). Gestalt-Therapie in Aktion. Stuttgart, Klett-Cotta
Pohl, Winfried & Sämann, Gisela (2008). Effektive Kommunikation. Die Kunst der Beziehungsgestaltung im beruflichen Alltag. Bergisch Gladbach, Edition Humanistische Psychologie (EHP)
Staemmler, Frank-M. (2009). Was ist eigentlich Gestalttherapie? Eine Einführung für Neugierige. Bergisch Gladbach, Edition Humanistische Psychologie (EHP)
Staemmler, Frank-M. (2021). Resonanz und Mitgefühl: Wie Trost gelingt. Stuttgart, Klett-Cotta


Leitung Dipl.-Psych. Winfried Pohl
Dipl.-Soz.päd. Petra Hering
 
Teilnehmer 6-12 Personen
 
Ort fortbildung1, Christian-Belser-Straße 79a, 70597 Stuttgart
 
Termine
24.-26.04.2026 (Winfried Pohl)
16.-18.10.2026 (Winfried Pohl)
[Seminarzeiten: Fr. 18:15-21:00, Sa. 09:00-15:30 und So. 09:00-12:00 Uhr]
 
Kosten 375 €
 
Akkreditierung Dies ist eine von der Landespsychotherapeuten-kammer (LPK) Baden-Württemberg akkreditierte Fortbildungsveranstaltung. Sie wird mit 19 Punkten bewertet.